Aktuelles, Termine und Veranstaltungen
Unsere PIA22-2 auf Tagen religiöser und politischer Bildung
Die Tage religiöser und politischer Bildung in Hellenthal, zu 100% gefördert von Arbeit und Leben e.V. sowie dem Erzbistum Köln, boten den 20 Studierenden der PIA 20-2 eine intensive Auseinandersetzung mit Themen der Spiritualität, Kommunikation und der politischen Bildung. Am 21. August begann das Programm mit einem gemeinsamen Mittagessen, bei dem das improvisierte Tischgebet eine neue Erfahrung darstellte. Es folgte eine Vorstellungsrunde zur eigenen Spiritualität und Religiosität, die viele Studierende dazu herausforderte, ihre persönlichen Standpunkte zu reflektieren und zu teilen.
Ein zentrales Element des Programms war die Übung „Blindzeichner“, bei der die Studierenden in Zweiergruppen eine Person mit geschlossenen Augen einer Aufgabe lauschen und diese dann zeichnen ließ. Diese Übung betonte die Herausforderungen und den Wert der Konzentration sowie der Interpretation von Kommunikation, insbesondere unter Zeitdruck.
Eine weitere Übung, bei der eine Person vor die Gruppe trat und „Nichts“ tat, verdeutlichte die Unsicherheit und das Erstaunen, die durch die Interpretation von Verhalten entstehen können. Diese Erlebnisse zeigten den Studierenden, dass es oft keine offensichtlichen oder richtigen Lösungen gibt und dass Kommunikation stets über individuelle Interpretation vermittelt wird.
Am 22. August begann der Tag mit einem Impuls zum Thema Dankbarkeit, gefolgt von der Methode des Bibelteilens, bei der die Gruppe über die biblische Stelle „Richtet nicht“ (Lk 6,37-40) reflektierte. Dabei wurde herausgearbeitet, dass ein offener Umgang mit der Bibel politische Dimensionen haben kann, indem er zu Befreiungserfahrungen im eigenen Leben führt. Der Gedanke, sich nicht nach anderen ausrichten zu müssen, wurde als wesentliches Ergebnis dieser Reflexion betont.
Der Tag endete mit einem „Pilgerweg zu den Steinen“, bei dem die Studierenden persönliche Wünsche auf Steinen formulierten und diese künstlerisch gestalteten. Diese Wünsche, die so formuliert wurden, als seien sie bereits erfüllt, wurden im Wald zurückgelassen und stellten eine Verbindung zu Jesu Botschaft her, dass das Reich Gottes bereits angebrochen ist.
Am 23.8. begann es meditativ:
Nach dem Frühstück ging es auf die Wiese, einige Studierende haben die religionspädagogische Methode nach Kett eingeführt, die aus dem Unterricht bereits bekannt war. Die Gruppe wurde aufgefordert, auf der Wiese sowie im Wald Materialien wie Stöcke, Zapfen, Sand etc. zusammenzutragen. Eine Studierende las dann aus dem Paulusbrief an die Korinther das Gleichnis vom Leib und seinen Gliedern, alle anderen legten parallel ohne Absprache ein Bodenbild. Tatsächlich entstand so in meditativer Stimmung ein zentriertes Bild in konzentrischen Kreisen, das dann im Kreis besprochen wurde. Der Gruppe fiel auf, dass ohne vorherige Planung harmonische und kreative Zusammenarbeit möglich ist. Im Folgenden wurden durch Übungen zum „Status“, letztlich zu Macht und Ohnmacht im Privat- und Berufsleben die Konflikte im Alltag der Studierenden körperlich-theatralisch dargestellt.
Themen dabei waren:
- Überraschender Rollenwechsel bei einer Studierenden zum Thema Macht und Ohnmacht
- Persönliche Befindlichkeit vs. Amtsperson
- Abbruch von Kommunikation als Machtinstrument
- Konflikte am Arbeitsplatz : Einschätzung von Arbeitsleistung
- Statuswechsel durch Grenzüberschreitung
- Quittung als Kommunikationsabbruch
Folgende Konklusionen wurden daraus gezogen:
- Mit einem Konflikt fängt Kommunikation an und sie endet auch damit.
- Konflikte sind auch mit Emotionen verbunden.
- Unlösbarkeit von Konfliktsituationen in privaten, beruflichen und institutionellen Settings ist Antrieb und Problem im Leben.
- Konflikte führen zu Selbstoffenbarung.
- In Konflikten erkennt man den Anderen.
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